Ausgefallen, handgezeichnet, farbenfroh: Illustratorin Harriet Russell

Illustratorin Harriet Russell, alle Bilder in diesem Beitrag: © Harriet Russel

In der Reihe „Wie funktioniert das?“ wird Kindern ab 8 Jahren spannendes Grundlagenwissen anhand von witzigen Geschichten, Infografiken und Mitmach-Teilen vermittelt. Im Frühjahr 2025 erschien der erste Band „Roboter und KI“, in dem Kinder die vielfältige Welt der Roboter und Künstlichen Intelligenz entdecken können. Das Buch wurde von Paul Virr geschrieben und aus dem Englischen von Stefanie Brägelmann und Katharina Meyer übersetzt.

Nun erschien der Band „Das Internet“, der in die digitale Welt entführt und unter anderem erklärt, wie Computer mit anderen Geräten kommunizieren, wie das Internet aufgebaut ist und wo Gefahren lauern. Autorin des Buches ist die Infomatikerin und Ingenieurin Larissa Suzuki, Stefanie Brägelmann hat aus dem Englischen übersetzt.

Die Zeichnungen für beide Bücher stammen von der britischen Illustratorin Harriet Russell. In diesem Interview gibt sie uns Einblick in ihren Arbeitsprozess.

Möchtest du dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Harriet Russell und ich bin Illustratorin mit Sitz in England, Großbritannien. Ich habe an der Glasgow School of Art und am Central Saint Martins studiert, wo ich 2001 meinen Masterabschluss gemacht habe.

Wie würdest du deinen Illustrationsstil beschreiben (in drei Worten)?

Ausgefallen, handgezeichnet, farbenfroh.

Harriet Russell an ihrem Arbeitsplatz.

Auf welche Themenbereiche hast du dich bei deinen Illustrationen spezialisiert?

Ich illustriere vor allem Bücher, insbesondere Sachbücher für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Viele meiner jüngsten Bücher befassen sich mit MINT-Themen und zielen darauf ab, komplizierte oder trockene Themen wie Maßeinheiten, Klimawandel oder das Internet auf einfache und unterhaltsame Weise zu erklären. Neben Illustrationen für andere Autor:innen habe ich auch mehrere eigene Bücher für den italienischen Verlag Corraini Edizioni geschaffen.

Im Frühjahr erschien in der E. A. Seemanns Bilderbande das Buch The Brainiac’s Book of Robots and AI. Welcher Fakt über Roboter hat dich am meisten überrascht?

Die schiere Anzahl und Vielfalt der verschiedenen Roboter hat mich wirklich überrascht. Es gab viele, die ich nicht kannte oder an die ich noch nie gedacht hatte – vielleicht, weil ich sie im Alltag nicht gesehen habe, da viele hinter den Kulissen arbeiten. Den Roboter-Kuhhirten zum Beispiel und einige der medizinischen Roboter. Es hat auch Spaß gemacht, etwas über die Roboter-Fußballweltmeisterschaft und Tischtennis spielende Roboter zu erfahren!

Hat sich deine Sichtweise auf Roboter und KI während der Arbeit an den Illustrationen verändert? Wenn ja, wie?

Als ich mit der Arbeit an dem Buch begann, wusste ich nicht wirklich viel über Roboter und ich wusste auch nicht, wie viele von ihnen aussahen. Ich brauchte wirklich gute Referenzen, auf die ich beim Zeichnen zurückgreifen konnte! Ich weiß jetzt definitiv mehr über die verschiedenen Aufgaben, für die Roboter eingesetzt werden, als zuvor. KI ist ein Bereich, der sich ständig verändert und für Künstler und Illustratoren ein Problem darstellt, da Menschen begonnen haben, KI zur Erstellung von Bildern zu nutzen, anstatt uns zu beschäftigen.

Welchen Roboter würdest Du dir für den Alltag wünschen? Was sollte er können?

Es wäre toll, ein selbstfahrendes Auto zu haben, das selbstständig die Route navigieren und parken kann!

Im August erschien nun die deutsche Übersetzung des Buches The Brainiac’s Book of the Internet. Was hat dir beim Illustrieren des Buches am meisten Spaß gemacht?

Es hat mir Spaß gemacht, das Thema zum Leben zu erwecken und hier und da ein wenig Humor einzubauen. Der Schwerpunkt der Illustrationen liegt auf Menschen und darauf, wie sie das Internet nutzen und mit ihm interagieren. Es hat mir auch Spaß gemacht, die Spinnenfigur „Webby“ zu entwickeln.

Du hast bereits mehrere Kinderbücher illustriert – gibt es etwas, worauf du bei der Illustration von Kinderbüchern besonders achtest?

Ich versuche oft, etwas Humor oder ein visuelles Wortspiel in meine Bilder einzubauen, was manchmal zu Werken führt, die etwas surreal oder skurril sind. Das gilt insbesondere für meine Bücher für Corraini oder einige meiner Einzeldrucke. Ich habe auch viel mit handgezeichneten Schriften gearbeitet – die Schriftart, die sowohl für „Roboter und KI“ als auch für „Das Internet“ verwendet wurde, wurde aus meiner Handschrift entwickelt und kommt in mehreren meiner Bücher zum Einsatz.

Arbeitsplatz von Harriet Russell

 

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Zum Buch „Roboter und KI. Wie fuktioniert das?“

Zum Buch „Das internet. Wie funktioniert das?“

English Version of the Interview