Grafisch, lustig, freundlich: Der Illustrator Jay Daniel Wright

Jay Daniel Wright in seinem Studio.

Leicht und spielerisch Wissen über die Kunst zu vermitteln – das macht unser Kinderbuch „Art Rebel. Vergiss alles, was dir Erwachsene über Kunst erzählen“, geschrieben von Ben Street und illustriert von Jay Daniel Wright. Es ist im April 2022 erschienen und wurde von Alexandra Titze-Grabec aus dem Englischen übersetzt. Die unterhaltsame Einführung in die Welt der Kunst ermöglicht es Kindern (und ihren Eltern!), große Kunst zu betrachten und eigene Interpretationen zu entwickeln. Natürlich waren wir mal wieder neugierig, wie sich der Illustrator Jay Daniel Wright dem Thema genähert hat.

Möchtest du dich kurz vorstellen?

Ich bin Jay Daniel Wright. Ein britischer Illustrator/Künstler/Holzbearbeiter, der jetzt in Berlin lebt.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben (in drei Worten)?

Grafisch, lustig und freundlich.

Die Skizze zu Leo, der Museumskatze.

Auf welche Themenbereiche spezialisierst du dich bei deinen Illustrationen?

Für kommerzielle Arbeiten gibt es eigentlich keinen festen Bereich. Ich habe das Glück, dass ich an allen Arten von Themen arbeiten darf. Aber für meine persönliche Arbeit neige ich dazu, mich auf meine Interessen und Vorlieben zu konzentrieren – wie Natur, psychische Gesundheit und persönliche Erfahrungen.

Was sind die Besonderheiten bei der Gestaltung eines Kinderbuchs (z.B. auch im Zusammenhang mit dem Kapitel „Aktkunst“)?

Nun, das hängt von der Gestaltungsrichtung und den Grenzen des Verlags ab. Aber für mich ist es immer wichtig, einen Sinn für Humor in die Arbeit einfließen zu lassen. Bei dem Kapitel über Aktkunst mussten wir natürlich besonders darauf achten, was wir zeigen und was nicht. Wir wollten natürlich niemanden beleidigen.

Wie verlief deine Zusammenarbeit mit Ben Street? Habt ihr das Buch gemeinsam gestaltet?

Eigentlich nicht. Ben hat das Buch geschrieben und sich dann (so vermute ich) an Thames and Hudson gewandt. Die haben das Design und die Illustrationen übernommen. Ich bin froh, dass Ben mochte, was wir am Ende zusammen gemacht haben. Aber ich glaube, es gab eine Menge Hin und Her, um sicherzustellen, dass Ben mit dem Verlauf des Buches zufrieden war.

Bevor es bunt wird, zeichnet Jay Daniel Wright mit Finelinern.

Welche Hintergrundinformationen über ein Kunstwerk haben dich besonders erstaunt oder sind dir besonders im Gedächtnis geblieben?

Ich würde sagen, ich habe etwas über die Arbeit von Ori Gerhst gelernt. Seine Arbeit mit den explodierenden gefrorenen Blumen ist großartig!

Welches ist dein Lieblingskunstwerk? Und warum?

Ich finde alle Arbeiten von James Turrell erstaunlich. Sein Werk „Ganzfelds“ hat mich wirklich umgehauen. Ich liebe das Gefühl, dass die Sinne verloren gehen oder sich verändern. Ich finde die Art und Weise, wie er uns vor Augen führt, wie wir uns durch Licht fühlen und wie es unsere Wahrnehmung der Welt beeinflusst, wunderschön.

Bist du ein „Art rebel“? Wann ist dir zum ersten Mal in den Sinn gekommen, dich der Kunst mit einer solchen Einstellung zu nähern? Was war zuerst da: der Kunstrebell in dir oder der Begriff dafür, bevor du selbst einer wurdest?

Haha, ich glaube nicht, dass ich so sehr ein Kunstrebell bin, um ehrlich zu sein. Aber ich habe Kunst, Zeichnen und Basteln schon immer geliebt – und ein großes Chaos angerichtet. Als ich die Kunstschule besuchte, hatte ich das Gefühl, dass Kunst gar nicht so kompliziert ist und es mehr darum geht, wie man sich dabei fühlt und wie man sie interpretiert. Ich glaube, Kunst zu machen, verändert die Art, wie man Kunst sieht.

Wo eine Museumsmaus ist, ist die Museumskatze nicht weit entfernt.

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English Version of the Interview